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Gemüse

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In den schneereichen Monaten, wenn es schwieriger wird, ausreichende Mengen an Grünfutter für seine Kaninchen zu besorgen, ist frisches Gemüse unverzichtbar. Es liefert wichtige Nährstoffe, Kieselsäure und vor allem Flüssigkeit (der Wasseranteil beträgt teilweise bis zu 95%).
Gemüse kann und soll frische Wiese nicht ersetzen! Der Nährstoffgehalt ist im Vergleich zu Wildkräutern einfach zu gering. Es dient nur als Alternative für den Winter, wenn man bei Schnee nicht sammeln kann. Es stimmt zwar, dass Gemüse von Wildpflanzen abstammt, aber viele Inhaltsstoffe wurden mit der Zeit herausgezüchtet. Das beste Beispiel dafür sind die verdauungsfördernden Bitterstoffe.

Getrocknet oder frisch?
In getrocknetem Gemüse sind alle Mineralien, wie Kalzium und Zucker stark konzentriert. Es enthält kein Wasser mehr und entzieht dem Körper sogar noch Flüssigkeit. Deshalb ist es für die tägliche Fütterung nicht geeignet. Nur ab und zu darf es als Leckerchen gegeben werden.

Blattgemüse

Kohl ist sehr eiweißreich und daher ein prima Wiesen-Ersatz. Allerdings bläht er (wie stark, ist von Sorte zu Sorte verschieden) und daher sollten Kaninchen erst Blatt für Blatt an Kohl herangeführt werden. Sind die Tiere ihn einmal gewöhnt, kann man Kohl auch in großen Mengen anbieten.

Salat kann nach entsprechender Gewöhnung ebenfalls verfüttert werden. Besonders beliebt sind bittere Sorten wie Chicoree, Endivie und Radicchio.
Salat aus dem Treibhaus sollte wegen der teilweise starken Nitratbelastung gemieden werden. Möchte man im Winter Salat verfüttern, kann man auf Wintersorten zurückgreifen, Sommersalate wie Schnitt- und Kopfsalat sind jetzt nicht geeignet.

Wurzel- und Knollengemüse

Im Herbst lagern viele Pflanzen in ihren Wurzeln vermehrt Nährstoffe an, um gut über den Winter zu kommen. Deshalb nutzt man sie seit Urzeiten als schmackhaftes Nahrungsmittel und Tierfutter.
Viele Sorten sind frostresistent und daher für Kaninchen in Außenhaltung besonders gut geeignet. Auch sonst halten sie sich mehrere Tage frisch. Wird das Gemüse im Ganzen angeboten, dient es noch als Beschäftigung. Den Ruf als Kalorienbombe hat Wurzel- und Knollengemüse zu Unrecht. Gräser und Wildkräuter enthalten (vor allem vor der Blüte) deutlich mehr Kalorien in Form von Eiweiß und Zucker.
Die allseits beliebte Möhre ist reich an Pektinen und deshalb ein hilfreiches Mittel gegen Durchfall. Fenchel, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört, ist aufgrund seiner ätherischen Öle sehr gesund.

Tipps zum Kauf

Ob Bio oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall sollte man beim Kauf darauf achten, dass das Gemüse nicht stark verschmutzt oder schon verdorben ist. Wichtig ist auch, dass man nicht wahllos alles kauft, was die Gemüsetheke im Supermarkt hergibt. Mit Kohl, Wintersalaten und einheimischen Wurzelgemüse sind Kaninchen im Winter oft besser versorgt, als mit einer großen Auswahl an Treibhaus- und exportiertem Gemüse.

Gemüse der Saison
Frisches Saisongemüse aus der Region ist nicht nur umweltschonend, sondern auch wesentlich gesünder, als importiertes Gemüse. Je kürzer Transportweg und Lagerung, desto höher ist der Gehalt an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem ist Saisongemüse meist billiger, was sich besonders im Winter bei einer Ad-libitum-Fütterung bemerkbar macht.

Alle, die einen eigenen Garten besitzen, können Gemüse natürlich selbst anbauen - nicht nur für ihre Kaninchen.

 

 

 

Abfälle?
Früher galten Kaninchen als Abfallverwerter, da sie alles aus Küche und Garten fressen konnten, was für den Menschen nicht geeignet war. Auch heute noch sind Kaninchen dankbare Restverwerter. Natürlich heißt das nicht, dass wir ihnen welkes, matschiges oder verschimmeltes Futter vorwerfen dürfen! Aber frische Schalen, Stiele, Blätter und das Grün von Wurzelgemüse sind ein billiges und gern gefressenes Futter.
Im Garten fällt zusätzlich eine große Menge Gemüsereste an, die man im Supermarkt oft gar nicht mehr findet. Wer beispielsweise Rosenkohl im eigenen Garten anbaut, kann nicht nur die Röschen, sondern auch die Blätter und den großen Stiel an seine Kaninchen verfüttern.

Lagerung

Frisches Gemüse sollte man möglichst bald nach dem Kauf verfüttern, denn während der Lagerung gehen viele Vitamine und andere Inhaltsstoffe verloren. Da Vitamine sehr empfindlich auf Licht und Wärme reagieren, lagert man Gemüse am besten dunkel und kühl im Gemüsefach des Kühlschranks. Man sollte aber darauf achten, dass alles trocken ist, damit es nicht schimmelt. Ein Stück Küchenpapier als Unterlage saugt überschüssige Flüssigkeit auf und verhindert Schimmelbildung.

TIPP: Bundmöhren (mit Kraut) halten sind deutlich länger, als abgepackte oder lose Möhren (ohne Kraut)! Karotten ohne Kraut fangen bereits nach wenigen Tagen am oberen Ende an zu schimmeln. Man muss nicht das ganze Kraut an den Wurzeln lassen, es reichen wenige Zentimeter. Das Grün kann etweder in eine mit Wasser gefüllte Blumenvase, locker ausgelegt in das Gemüsefach des Kühlschranks oder gleich in die gierigen Hasenmäuler.

 


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