Wald und Wiese > Gräser

Gräser

Liste mit Fotos
Kaninchen mit Gras im Maul
Foto: Nora Burgard

Gräser bilden zusammen mit Wildkräutern die Hauptnahrung von Wildkaninchen. Die Mischung macht es! Dieses Motto gilt auch für Gräser. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Süß- und Sauergräsern, die alle an Kaninchen verfüttert werden können.

Frische Gräser enthalten besonders viel Kieselsäure und sind daher gut für den Zahnabrieb.

 

Getreide
Getreide in der Kaninchenernährung ist ein sehr umstrittenes Thema. In handelsüblichem Trockenfutter ist meist eine sehr große Menge davon enthalten, sowohl in Körnerform, als auch fein gemahlen oder gepresst. Viele Halter füttern überhaupt kein Getreide, da es angeblich nicht zu der natürlichen Kaninchenernährung gehört. Beobachtungen von Wildkaninchen haben jedoch gezeigt, dass die Tiere nicht zwischen Wild- und Kulturgräsern unterscheiden. Liegt ihr Revier an einem Getreidefeld, ernähren sie sich auch davon. Sie fressen nicht nur die grünen, unreifen Pflanzen, sondern genauso die Samen und somit auch reife Getreidekörner.

„Die Kaninchen haben auch große Vorliebe für reifes Getreide. Ob es sich um Roggen, Hafer oder Weizen handelt, ist gleichgültig, solange keine Auswahl zwischen diesen Getreidearten besteht. Ist die letztere vorhanden, so wird Hafer bevorzugt. Sie erklettern die zusammengestellten Garben (Hocken) und äsen die Körner aus den Ähren. Flink und gewandt, wie Eichhörnchen, erklimmen sie die Hocken und geben sich dem Genuß des Äsens hin. Oft bleiben sie auch über Tage unter diesen Hocken sitzen, um abends möglichst bequem dieser beliebten Äsung wieder nachgehen zu können. Solange noch das Getreide auf den Halmen steht, beißen sie diese in großen Mengen ab, um zu den Körnern zu kommen. Das gleiche tun sie bei Flächen, auf denen Grassamen gezogen wird. Lassen sich die Rispen durch Aufrichten auf den Hinterläufen erreichen, so wird diese Art bevorzugt. Auf reifen Grasflächen kann man die Kaninchen in dauernd lautloser Bewegung nach oben und unten sehen. Oben wird der Samen abgebissen, unten gemümmelt." (Max Lincke, 1943)

 

Giftiges Gras?
Einige speziell als Futter für Weidetiere gezüchtete Gräser leben in Symbiose mit Pilzen (so genannten Endophyten), die Giftstoffe produzieren. In großen Mengen und als alleiniges Futter können diese Gräser für Tiere gesundheitsschädlich sein. Endophytenreiche Gräser wie Weidelgras gelten als Auslöser der bei Pferdehaltern so gefürchteten Hufrehe. Auch bei Meerschweinchen wurden bereits Unverträglichkeiten festgestellt, ebenso kann es für Kaninchen gefährlich werden. Eine echte Gefahr sind diese Gräser allerdings nur, wenn die Tiere nicht auf anderes Futter ausweichen können. Solange man neben verschiedenen frischen Gräsern auch immer eine große Vielfalt an frischen Kräutern anbietet, können sich die Tiere nicht vergiften.

 

 

 

 

 

 

 Zum Weiterlesen:

Bedeutung von Gräsern in der Kaninchenernährung

Giftiges Gras die Xte: Diskussion zu Endophyten auf Futtergräsern


Copyright: Marlene Splett, 2010 - 2021

Nach oben